Ina Mecke

Vielseitig und abwechslungsreich – der Alltag eines Niederlassungsleiters bei Hermes: Interview mit Michael Jungk, Leiter der Hermes Niederlassung Erfurt

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Kategorie: Gastbeiträge & Interviews, Jobs & Karriere, Mitarbeiter & Leben


Seit November 2011 arbeite ich in der Hermes Niederlassung Erfurt und habe hier bereits in vielen Aufgabenbereichen Einblicke und Erfahrungen gewinnen können. Doch angefangen hat das ganze damals mit einem Einstellungsgespräch beim Niederlassungsleiter Michael Jungk.

Hermes Niederlassungsleiter in Erfurt Michael JungkBoom-Region Erfurt

[Ina Mecke] Herr Jungk, als ich vor anderthalb Jahren hier her kam, weil ich kurzfristig eine Job brauchte, war das ein sehr spontanes Einstellungsgespräch, das für mich glücklicherweise erfolgreich verlief. Wie oft kommt es denn vor, dass jemand spontan vorbei kommt und Arbeit sucht?

[Michael Jungk] Inzwischen lassen Initiativbewerbungen in der Logistik in der Region Erfurt generell nach. Das liegt vor allem daran, dass die Ressourcen hier weitestgehend ausgelastet sind.

Hermes hat bundesweit sechs HUBs (Hauptumschlagbasen), über 58 Niederlassungen und arbeitet mit rund 400 Vertragspartnern zusammen. In unserer Region gibt es neben der Niederlassung Erfurt auch das HUB in Ohrdruf. Wie unterscheidet sich denn ein HUB von einer Niederlassung?

Im HUB werden die Sendungen zentral gesammelt und vorsortiert. Von dort aus werden sie dann auf die entsprechenden Niederlassungen verteilt. Hier wiederum ordnen wir die Sendungen dann den jeweiligen Vertragspartnern zu, die letztendlich die Zustellung an den Kunden übernehmen (Infografik).

Wie sind Sie zu Hermes gekommen?

Ich war schon immer logistik-ambitioniert, weswegen ich eine Ausbildung zum Speditionskaufmann gemacht habe. Ursprünglich stamme ich aus der Region Friedewald. Als dann 2008 quasi vor meiner Haustür das HUB Friedewald eröffnet wurde, habe ich die Chance ergriffen und mich dort beworben. Ein paar Jahre lang war ich dort dann als Teamleiter im Bereich Parcel Clearing tätig.

Spektakuläre Fundstücke

Was bedeutet Parcel Clearing?

Parcel Clearing ist ein besonderer Bereich der Sendungsklärung. Es kommt vor, dass bei einigen Paketen beispielsweise keine Adressdaten vorhanden sind. Nur im Parcel Clearing darf in solchen Fällen, unter Einhaltung bestimmter Richtlinien, eine Sendung geöffnet werden, um dadurch Informationen zum Versender oder Empfänger erhalten zu können. Ziel ist es, die Sendung auf diese Weise dann letztlich doch noch dem rechtmäßigen Eigentümer zustellen zu können. Gerade bei Privatsendungen war das manchmal spektakulär. Von aufgetauten Weihnachtsgänsen bis hin zu lebenden Schlangen war da alles dabei (Seltsame Funde im HUB Friedewald).

 Was macht man, wenn man ein Paket öffnet und eine Schlange findet?

Wir haben den Absender ausfindig gemacht und ihn darauf hingewiesen, dass er bei Hermes keine lebenden Tiere verschicken darf. Er kam dann persönlich nach Friedewald und hat die Schlange beim Pförtner abgeholt.

Aktiv mitgestalten

Das klingt spannend. Nun sind Sie hier in Erfurt Niederlassungsleiter. Macht Ihnen der Job Spaß, ist es auch spannend? Was macht ein Niederlassungsleiter eigentlich genau?

Als Niederlassungsleiter bin ich seit April 2011 für die Koordination aller Themenbereiche der Niederlassung Erfurt verantwortlich – ein spannender und vielseitiger Job. Mit der Immobilie und dem Personal habe ich dabei genauso zu tun wie mit Prozessoptimierung und Kundenzufriedenheit. Das Schöne daran ist, dass man die Organisation nicht nur verwalten, sondern auch aktiv mitgestalten und Einfluss nehmen kann.

Wie wurden Sie auf diese Aufgaben vorbereitet?

Hermes bietet ein spezielles Programm für angehende Führungskräfte an. Hier wurde ich in mehrtägigen Blockseminaren zu verschiedenen Schwerpunkten geschult und geprüft. Die Referenten kommen teilweise von Hermes, es gibt aber auch externe Spezialisten zu bestimmten Themengebieten.

Der Blick für das Wesentliche

Hatten Sie auch die Möglichkeit Einblicke in die tägliche Zusteller- und Logistikarbeit bei Hermes zu bekommen?

Ja. Es gab eine Einführungszeit, in der ich einige Tage in der Nachtschicht gearbeitet und einige Tage später dann selbst Pakete auf der letzten Meile zugestellt habe. Wenn Not am Mann ist, helfe ich auch heute mal in der Nachtschicht aus. Ich finde den unternehmerischen Ansatz, dass man in jeder Position auch die elementaren Aufgabenbereiche durchwandert, sehr gut. Es ist natürlich eine Zeitfrage, aber meiner Meinung nach sollte man das zwischendurch immer mal machen, um den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren.

Vielen Dank für Ihre Zeit und die spannenden Einblicke in Ihre Arbeitswelt.


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