Am 11. Mai 2013 hatten die Spieler vom FC Bayern München allen Grund zum Jubeln als ihnen nach erfolgreicher Bundesliga-Saison die Meisterschale überreicht wurde. Doch nicht nur für sie war es ein besonderer Tag. Für die offizielle Übergabe der Meisterschale an den Deutschen Fußballmeister hatten wir zusammen mit der BILD-Zeitung einen echten „Super-Fan“ gesucht und gefunden, der noch lange danach sehr beeindruckt von diesem Ereignis war. Ich hatte Gelegenheit, mit unserem Super-Fan Ulrich Olschewski über diesen besonderen Augenblick zu sprechen.
Wie sind Sie dazu gekommen, sich als Super-Fan zu bewerben?
Ulrich Olschewski: Ich bin einfach fußballverrückt. Aber es gibt sicherlich sehr, sehr viele Super-Fans in Deutschland. Im Ruhrgebiet würden viele ihr letztes Hemd dafür geben, als Super-Fan die Meisterschale zur Meisterfeier zu bringen, daher würde ich mich nicht als alleinigen Super-Fan bezeichnen. Und als ich die Anzeige in der BILD-Zeitung gelesen habe, habe ich mich sofort beworben.
Bei der Bewerbung für die Auszeichnung Super-Fan sollte man begründen, warum man der Richtige sei. Welche Argumente haben Sie vorgebracht, dass ausgerechnet Sie der Super-Fan sind?
Ulrich Olschewski: Damit, dass ich sehr fußballbegeistert bin, was man unter anderem daran sieht, dass ich bereits über 2.000 Fußballspiele live im Stadion gesehen habe und wir eine relativ große Fußballtrikot-Sammlung haben. Außerdem sind auch meine Frau Britta und unser Sohn Yannick Fußball-Fans. Und ich trainiere zweimal in der Woche eine Fußball-Jugendmannschaft.
Bleibt denn bei so viel Fußball noch Zeit für etwas anderes? Machen Sie überhaupt noch Urlaub?
Ulrich Olschewski: Bei uns in der Familie dreht sich alles um den Fußball. Daher bin ich zum Beispiel in diesem Monat gerade mal einen Abend zu Hause. Urlaub machen wir nur in der Sommerpause, die Zeit genießen wir dann auch sehr. Spielt Schalke oder der VfL Osnabrück in der Nähe unseres Urlaubsortes, wird der Urlaub aber auch schon mal verlängert.
Wie genau haben Sie die Hermes Fan Tour auf dem Odeonsplatz in München erlebt?
Ulrich Olschewski: Zuerst wurde ich interviewt. Dann durften meine Familie und ich an diesem Tag als einzige für ein Foto in den Truck zur Meisterschale. Beeindruckend war aber auch, dass mich sogar Passanten aus der Vorankündigung in der BILD-Zeitung wiedererkannten und ein Foto mit mir machen wollten.
Übrigens waren die Mitarbeiter der Agentur und von Hermes vor Ort ein tolles Team! Nicht nur, dass wir uns wie in einer Familie fühlten, man hatte auch das Gefühl, dass alle ihre Job sehr gerne machten.
Und wie ging Ihr persönlicher Job als Super-Fan im Stadion weiter?
Ulrich Olschewski: Dank Hermes konnten wir mit der Meisterschale direkt ins Stadion in die Katakomben reinfahren. Dann kam der besondere Moment, den ich sehr genossen habe: Um genau 15.03 Uhr habe ich dann den Knopf gedrückt, damit die Schale feierlich enthüllt wurde. Das Ganze wurde auch gefilmt und auf Großleinwand übertragen.
Haben Sie sich dann das Spiel angeschaut?
Ulrich Olschewski: Das Spiel habe ich bis zur Besprechung vom VIP-Bereich aus gesehen. Dann bekam ich genaue Instruktionen, wie ich den Koffer mit der Meisterschale halten sollte. Und dann kam die Ansage: „So, nun gehen Sie mal los, Herr Olschewski!“ Als ich dann nach dem Spiel auf das Spielfeld ging, wurde ich von etlichen Sicherheitsleuten begleitet: einer ging vorweg, zwei links, zwei rechts und noch einige hinter mir.
Was war das für ein Gefühl für Sie, die wertvolle Meisterschale zu überbringen?
Ulrich Olschewski: Die Meisterschale zu tragen, das war ein ganz besonderer Moment. So besonders, das kann ich einfach nicht beschreiben. Ich hatte das im Koffer, auf das alle warteten! Eigentlich verlief der Tag für mich nicht optimal, immerhin hatte Schalke an dem Tag verloren.
Aber als absoluter Manuel Neuer Fan habe ich mich für ihn gefreut, immerhin ist der jetzige Bayern-Spieler ein ehemaliger Schalker. Und somit habe ich quasi ihm die Meisterschale gebracht. Aber den Moment kann ich immer noch nicht in Worte fassen.
Vorhin erwähnten Sie Ihre große Trikotsammlung. Wie groß ist denn Ihre Sammlung?
Ulrich Olschewski: Aktuell haben wir 860 Trikots, die alle nach Vereinen sortiert auf Bügeln in insgesamt sechs Kleiderschränken bei uns zu Hause hängen – bis auf einige besonders wertvolle Trikots. Für ein Trikot von Raul wurde uns sogar schon € 2.500 geboten.
Und verkaufen Sie die Trikots bei solch einem Gebot auch schon mal?
Ulrich Olschewski: Nein, das machen wir nie. Im Gegenteil: Wir spenden für jedes Trikot, das wir erhalten, für gemeinnützige Organisationen. Das ist häufig für eine integrative Schule in unserer Nähe, auf Wunsch der jeweiligen Spieler aber auch für ihre Stiftungen.
Sie bekommen Trikots geschenkt und schenken im Gegenzug anderen etwas? Was animiert Sie dazu?
Ulrich Olschewski: Wir sind eine sehr glückliche Familie und außerdem sehr dankbar, dass wir einen gesunden Sohn haben. Von diesem Glück wollen wir ein wenig was abgeben, ganz nach dem Motto: Geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Daher spenden wir aber nicht nur für jedes Trikot, wir organisieren auch Fußballturniere beziehungsweise Fußballcamps. Den Erlös unseres letzten Turniers haben wir für die Delphintherapie eines behinderten Jungen gespendet.
Und wie bekommen Sie die ganzen Trikots?
Ulrich Olschewski: Oft nehmen wir ein 2×8 m großes Transparent mit, auf dem z.B. „Raul, ich wünsch‘ mir Dein Trikot!“ steht. Dann kommen die Fußballspieler teilweise nach dem Spiel zu uns und geben uns ihr Trikot. Manchmal schreiben wir die Spieler oder Clubs aber auch an.
Haben Sie in Ihrer Sammlung ein ganz besonderes Stück?
Ulrich Olschewski: Ja, allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Trikot, sondern um das Fansofa von Schalke, das immer hinter der Trainerbank steht. Das beziehungsweise ein komplett neues wurde mir vom Verein geschenkt, nachdem ich eigentlich nur per Brief angefragt hatte, wie man als Fan einen Platz auf diesem Sofa ergattern kann. Wir haben es dann allerdings für einen guten Zweck samt der Unterschriften aller Spieler auf eBay versteigert. Was ich nicht wusste: Mein Chef persönlich hat es ersteigert. Erst stand es ein Jahr bei uns in der Firma, und dann hat er es mir letztendlich für unser blau-weißes Schalke-Zimmer zu Hause geschenkt.
Man merkt, Sie sind wirklich ein richtiger Super-Fan! Haben Sie im Hinblick auf Ihre Trikotsammlung überhaupt noch einen Wunsch oder sind Sie schon wunschlos glücklich?
Ulrich Olschewski: Ein ganz besonderer Wunsch ist es, dass Manuel Neuer uns nach dem Spiel persönlich sein Trikot überreicht. Danach hören wir auf, habe ich immer gesagt. Aber es fällt schwer, wirklich aufzuhören.
Auf der Website von Familie Olschewski kann man sich ihre Trikot-Schätze ansehen: http://olschewski.de.tl/
Mehr Informationen zur Hermes Fan Tour und Bilder von der Übergabe der Meisterschale