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Zukunftskongress der Logistik 2017: Auf der Suche nach den Hidden Champions

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Kategorie: Technologie & Innovation, Transport & Logistik, Veranstaltungen & Events


Eine kurze Dienstreise führte mich zu zwei Stationen nahe Bonn und nach Dortmund. Ziel der Reise war es, Ideen zur Lösung zukünftiger Problemstellungen und innovative Projektansätze ausfindig zu machen. Den logistischen Herausforderungen zum Trotz – Flugausfall bei Eurowings mangels Piloten und Zugausfall bei der Bahn durch Unwetterschäden – bin ich nach meiner Reise ins Ruhrgebiet um einige Erkenntnisse reicher.

Im Innovation Lab von BPW

Konkret habe ich bei den zwei Etappen meiner Reise nach Anreizen und Lösungsansätzen zu autonomen Transporten und vernetzten Logistikketten gesucht. Beim ersten Stopp im Innovation Lab des mittelständischen Achsenherstellers BPW mit langer Firmentradition war ich besonders beeindruckt. Der pragmatische Austausch mit den Kollegen des BPW Innovation Lab war sehr inspirierend, nicht nur in Bezug auf deren innovative Angebote, sondern auch hinsichtlich deren Haltung zur Neugestaltung eigener Geschäftsmodelle und Mut zum Vorweggehen.

Beim Zukunftskongress der Logistik

Meine zweite Reiseetappe führte mich zum Zukunftskongress der Logistik nach Dortmund, welcher federführend vom renommierten Fraunhofer IML organisiert wird. Entsprechend neugierig und erwartungsvoll war ich. Die Abendveranstaltung des Digital Hub Logistics mit Preisverleihung des »Digital Logistics Award« war für mich der Auftakt. Die Auseinandersetzung der Logistikbranche mit der Digitalen Transformation und die Würdigung junger Start-ups standen im Fokus des Events. Beides befürworte ich sehr und dennoch war ich von den teilweise tradierten Einstellungen geradezu erschrocken. Wie Deutschland bei der Digitalisierung im Zeitalter von Industrie 4.0 eine Spitzenposition einnehmen will, wenn wir nach Innovationen mit begrenztem Risiko forschen, hat sich mir nicht erschlossen. Kontrolle scheint eine unverzichtbare Tugend. Das mag nachvollziehbar sein, verringert jedoch Erfolgsaussichten um das Rennen der internationalen Digital Champions. Einen Ausweg sehe ich in der Involvierung anspruchsvoller und digital versierter Privatkunden.

Die Social Networked Industry

Am zweiten Tag des Zukunftskongresses habe ich mich auf die interaktive Tour zur Social Networked Industry konzentriert. Dort bekam ich Einblicke in die technologischen Anwendungsszenarien von IoT, Augmented Reality, autonom fahrenden Objekten und Co. in der Logistik. Die gezeigten Prototypen und Mock-ups waren sehr anschaulich und hervorragend erklärt. Was mir fehlte war das Hinterfragen der aktuellen Logistikprozesse und -systeme, die sich mit der Durchdringung neuer Technologien mit Sicherheit ändern werden. Beeindruckt war ich dann doch noch: Die Entwicklung eines Netzwerks zur Mensch-Maschine-Interaktion (Seite 8-10) wirkte auf mich besonders zukunftsweisend. Interessanterweise gab es dazu noch keine plastischen Prototypen zur Visualisierung – genauso wie der Achsenhersteller eben ein „Hidden Champion“. Dessen Motto bleibt mir passenderweise in Erinnerung: „Vorne ist da, wo keiner sich auskennt.“


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