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Mika Häkkinen zum großen Preis von Russland 2015

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Kategorie: Formel 1, Gastbeiträge & Interviews, Hermes Aktuell


Auch in der Saison 2015 berichte ich von den Formel-1-Grand Prix exklusiv für den Hermes Blog. Kürzlich war ich in Russland  und habe im folgenden Interview für Sie das Rennen analysiert:

Mika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes BlogWas sagen Sie zu dem Zusammenstoß von Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen im Formel-1-Rennen von Sotschi?
Dieser Frage möchte ich mich nähern, indem ich erzähle, was auf der Rennstrecke von Aida in Japan 1994 im zweiten Rennen der Saison passierte. Ich hatte die Bremsstelle falsch eingeschätzt und den dreifachen Weltmeister Ayrton Senna von der Bahn geschoben. Ich beschloss, nach dem Rennen zu Ayrton zu gehen, der damals für Williams fuhr. Ich marschierte in den Meetingraum des Rennstalls, in dem auch alle Ingenieure anwesend waren, und gab meinen Fehler zu. Ich sagte, hei, das war einfach ein Fehler, überhaupt keine Absicht. Von Ayrton kam ziemlich harsche Kritik, und ich nahm diese demütig an. Im nächsten Rennen sah Ayrton irgendwie zu mir auf. Er schätzte sehr hoch ein, dass ich vor den Angestellten von Williams meinen Fehler zugegeben hatte. Ayrton sah mir geradewegs in die Augen und legte mir die Hand auf die Schulter. Er wusste, was ich dachte. Es ist besser, einen Fehler von Angesicht zu Angesicht zuzugeben. Das bringt Respekt. 

Sind Sie mit den Schiedsrichtern und vielen anderen der gleichen Meinung, dass die Schuld an dem Unfall eindeutig bei Räikkönen lag?
Diese Meinung vertrete ich auch. In der Situation war Kimi irgendwie frustriert darüber, dass sein Teamkollege wieder vorn und auf dem Weg auf das Siegerpodest war. Kimi scheint nur nicht richtig mit Sebastian Vettel mithalten zu können. 

War die 30-Sekunden-Strafe das richtige Strafmaß für Räikkönen?
Ich war seit 1995 weltweit als Markenbotschafter für Mercedes tätig, und aufgrund der Strafe für Kimi hat Mercedes seinen Titel in der Konstrukteurs-WM gesichert. Bei Ferrari war man sicher nicht froh. Es ist schwer zu sagen, wie das Strafmaß in solchen Situationen aussehen soll. Ich habe selbst 1994 in Hockenheim für ein Rennen ein Startverbot erhalten, als ich beim Start zwischen zwei Autos geriet und an dem Unfall für schuldig befunden wurde. 

Glauben Sie, dass sich der Unfall auf die Beziehungen zwischen Valtteri und Kimi auswirken wird?Beide müssen jetzt nach vorn sehen. Ich habe nach dem Rennen in Sotschi mit Valtteri gesprochen. Er ist eine Siegernatur, und der Wille zum Erfolg wird nach solchen Enttäuschungen nur verstärkt. An dem Unfall hatte Valtteri ja in keiner Weise Schuld. Ich weiß sehr gut, dass in solchen Situationen die Fans sehr wichtig sind. Mir hat in meiner Karriere die Unterstützung durch die finnischen Fans immer sehr geholfen, insbesondere in der Zeit meines schlimmen Unfalls und danach, wenn ich Pech hatte. Als ich dann zu gewinnen begann, war die Unterstützung nur umso größer. Das war phantastisch. 

Welche Gedanken hat der schlimm aussehende Unfall von Carlos Sainz beim Training am Samstag bei Ihnen ausgelöst?
Mich hat überrascht, dass die Befestigung der Sicherheitszäune so angelegt ist, dass das Auto von Sainz sich so stark unter die Barrieren bohren konnte. Das war etwas beängstigend. Die Barrieren sollten nicht in der Weise funktionieren. 

Ist es ein großer Schlag für die Formel-1-Serie, dass Red Bull tatsächlich keine Motoren für die nächste Saison bekommt und aussteigt, wie sie es angedroht haben?
Das ist ein Verlust für die Formel 1.

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