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Mika Häkkinen Kolumne zum Großen Preis von Russland

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Kategorie: Formel 1


In dieser Saison berichte ich in Deutschland exklusiv für denMika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes Blog Logo klein Hermes Blog von den Formel-1-Grand Prix. Am letzten Wochenende war ich in Sotschi und habe im folgenden Interview für Sie das Rennen analysiert:

Wie fanden Sie die neue Strecke in Sotschi?

Alle Arbeitsräume für die Nutzung durch die Rennställe waren unglaublich gut. Mindestens aus der Sicht eines Rennfahrers machen die Bahn und das Umfeld von Sotschi einen sehr guten Gesamteindruck.

Dennoch war der Wettbewerb ziemlich langweilig. War das durch das Profil der Bahn bedingt?

Es stimmt, dass es bei dem Rennen nach dem Start nur um grundlegendes Wettfahren ging. Meiner Meinung nach lag das aber mehr an den Reifen als am Profil der Bahn. Nico Rosberg hat gezeigt, dass man mit einem Reifensatz das ganze Rennen hätte fahren können, wenn die Regeln das zugelassen hätten. Die Reifen hielten wirklich sehr gut, so dass für die Anwendung verschiedener Taktiken nicht so viel Raum wie sonst vorhanden war.

Hat Lewis Hamilton jetzt in der Weltmeisterschaft schon den entscheidenden Vorsprung gegenüber Nico Rosberg erlangt?

Ich sehe die Situation noch nicht als klar entschieden an. Man muss weiterhin bedenken, dass es im letzten Rennen um die doppelte Zahl von Punkten geht. Ein Vorsprung von 49 Punkten reicht dafür noch nicht unbedingt aus. Diesmal war es an Nico, für einen kleinen Fehler zu bezahlen. Der Bremsweg war jedoch auch nicht einfach einzuschätzen, wenn man mit hoher Kraftstofflast und auf der schmutzigeren Seite, wo der Grip deutlich schlechter ist, in die erste enge Kurve fährt. Das hat aber nicht dazu geführt, dass Lewis plötzlich einen Vorsprung gegenüber Nico bekommen hätte. Ich glaube, dass die Spannung in der Weltmeisterschaft bis zum letzten Rennen bestehen bleibt. An Mercedes aber schon jetzt ein Glückwunsch für den Sieg in der Weltmeisterschaft der Rennställe, der sich in Sotschi bestätigt hat. Sehr gute Arbeit.

Valtteri Bottas ist erneut gut gefahren, aber war mit seinem dritten Platz nicht so ganz zufrieden. Hätte er das sein sollen?

Ich verstehe gut, dass der dritte Platz für Valtteri diesmal ein wenig enttäuschend war. Er hat bei den langen Abschnitten eine ordentliche Geschwindigkeit erreicht, kämpfte beim Zeitfahren um die Poleposition, und hätte dort auch in der ersten Reihe gestanden, wenn der letzte Abschnitt besser gelaufen wäre. Mercedes war aber erneut so schnell, dass Valtteri weiterhin nur geduldig darauf warten muss, dass alles zusammenpasst. Das könnte sich durch Fehler der Mercedes-Fahrer oder durch Entwicklungsarbeit bei Williams ergeben.

Wie wird sich Fernando Alonsos Abschied von Ferrari auf die Situation von Kimi Räikkönen auswirken?

Wenn ein Fahrer in einer Situation ist, wie es für Kimi in dieser Saison der Fall war, dann wird er nachdenken und analysieren, wie es dazu gekommen ist, dass es an Tempo mangelte. Das geht man ständig erneut durch. Meiner Meinung nach war das Ausscheiden Alonsos bei Ferrari aus Kimis Sicht weder positiv noch negativ. Für viele Fans war es bestimmt schwer mit anzusehen, wie Kimi gegenüber seinem Teamkollegen ständig verlor. Aber Kimis Probleme werden nicht dadurch gelöst, dass Alonso geht.

McLaren hat sich in Sotschi recht gut geschlagen. Glauben Sie, dass McLaren mit Honda schon im nächsten Jahr wieder zu einem Siegerrennstall werden kann, Wenn das japanische Unternehmen als Partner für die Motoren zurückkehrt?

Unter der Führung von Ron Dennis hat die Entwicklungsarbeit von McLaren wieder die richtige Richtung eingeschlagen. Während meiner eigenen Formel 1-Karriere habe ich mit vielen Motorenherstellern zusammengearbeitet. Wir waren nach einem Wechsel der Motormarke jedoch nie gleich im ersten Jahr zufrieden. Aufgrund meiner eigenen Erfahrung würde ich das für ein kleines Wunder halten, wenn Honda gleich wieder an die Spitze gelangen würde, obwohl sie dort natürlich auch über sehr große Erfahrungen mit dem Motorsport verfügen.

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