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Mika Häkkinen Kolumne zum Großen Preis von Großbritannien

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Kategorie: Formel 1


In dieser Saison berichte ich in Deutschland exklusiv für den HermesMika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes Blog Logo klein Mika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes Blog Logo kleinBlog Mika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes BlogMika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes Blog Logo kleinvon den Formel-1-Grand Prix. Am letzten Wochenende war ich in Silverstone und habe im folgenden Interview für Sie das Rennen analysiert:

Warum sind Valtteri Bottas und Williams derzeit ein so gut funktionierendes Team?

Valtteri schafft es, dem Rennstall Balance und Zusammenhalt zu geben, so dass die Entwicklung des Autos gut vorangeht. Das sieht man bei Williams, der im Moment der zweitbeste Rennstall ist. Wenn ein Fahrer von Platz 14 auf Platz 2 gelangt, dann kann man sagen, ein besseres Resultat ist nicht zu erreichen mit einem Auto, das nicht das allerschnellste ist. Eine großartige Leistung!

War Silverstone das beste Rennen, das Sie von Bottas gesehen haben?

Das kann man so sagen, wenn man alles zusammen betrachtet. Wenn man alle ordentlichen Überholmanöver, die gelungenen Boxenstopps und die gute Taktik mit hinzunimmt. Auch Valtteris Kommunikation mit dem Rennstall ist wirklich professionell. Über den Teamfunk hört man nie irgendwelches Gemurmel, sondern stets sachliche Ansagen und Fakten. Das hilft dem Stall sehr, während des Rennens Entscheidungen zu treffen.

Was sagen Sie zu Kimi Räikkönens Unfall?

Das war schlimm. Die Hauptsache ist, dass Kimi ok ist, dabei hätte wirklich Böses passieren können. Ich weiß aus Erfahrung, wie grauenhaft das ist, wenn man die Leitplanke auf sich zukommen sieht und man nichts mehr machen kann. Im Kopf ist nur der Gedanke, hält die Leitplanke und wohin wird man geschleudert? Wenn dann der Aufprall kommt und die gewaltigen G-Kräfte auf den Körper treffen, tut es weh.

Wenn Räikkönen nicht auf die Bodenwelle neben der Bahn geraten wäre, hätte es gar keinen Unfall gegeben, oder?

Silverstone hat eine gute Bahn, aber warum um alles in der Welt ist gerade dort, wo Kimi auf die Bahn zurückfuhr, so eine große Bodenwelle? Wenn ein Formel-Wagen bei der Geschwindigkeit den Bodenkontakt verliert, kann kein Fahrer das Fahrzeug mehr kontrollieren. Ohne diese Delle wäre es in der Tat nicht zu dem Unfall gekommen.

Was glauben Sie, warum hat man dort so eine Unebenheit an der Bahn belassen?

Das ist schon ziemlich weit von dort, wo man aus der Kurve herauskommt. Vielleicht hätte ich deshalb dem auch vorneweg keine Beachtung geschenkt.

Der an dem Unfall beteiligte Felipe Massa war der Ansicht, dass Räikkönen langsamer hätte auf die Bahn zurückfahren müssen. Können Sie seine Auffassung nachvollziehen?

Als Kimi die Kurve entlang fuhr, wollte er natürlich nicht unmittelbar wieder einschlagen und auf die Bahn zurückkehren, sondern erst etwas später, um dabei mit höherem Tempo besser die Geschwindigkeit der anderen Wagen aufzunehmen. Wenn Kimi gewusst hätte, dass da eine große Bodenwelle ist, hätte er sicher Tempo herausgenommen. Der Start war gerade erst vorbei und ein Fahrer ist voller Adrenalin, da will er sich nicht zurücknehmen. Ich will Kimi nicht rügen. Diese Delle dort hat Schuld.

Ist es klug von Räikkönen, über seine Ausstiegsabsichten zu reden, wo sein Vertrag doch noch mindestens eineinhalb Jahre gilt?

Jeder macht, was er für richtig hält, aber meiner Meinung nach war das taktisch wirklich nicht besonders klug. Wenn die Mechaniker und alle anderen wissen, dass ein Fahrer die Absicht hat, seine Jacke in eineinhalb Jahren an den Nagel zu hängen, dann wird der Stall sich danach mehr um einen anderen Fahrer kümmern, in diesem Fall um Fernando Alonso.

Viele Formel-1-Fahrer meinen, dass man sofort dann oder wenigstens bald danach aufhören sollte, wenn man anfängt daran zu denken. Sind Sie auch dieser Ansicht?

Ja. Wenn man an Aufhören denkt, wirkt sich das negativ auf die Motivation aus. Dann kann man sich auch nicht mehr ganz auf die vielen Dinge konzentrieren, die in der Formel 1 zu beachten sind.

 

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