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Mika Häkkinen Kolumne zum Großen Preis von Kanada

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Kategorie: Formel 1


Mika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes Blog Logo kleinIn dieser Saison berichte ich in Deutschland exklusiv für den Hermes Blog Mika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes BlogMika Häkkinen zur Formel 1 Saison 2014 im Hermes Blog Logo kleinvon den Formel-1-Grand Prix. Am letzten Wochenende war ich in Kanada und habe im folgenden Interview für Sie das Rennen analysiert:

Jede Glückssträhne reißt einmal ab. Hat es Sie überrascht, dass der Siegeszug von Mercedes gerade in Kanada zum Stehen kam?

Als ich selbst in der Formel 1-Serie mitfuhr, war ich immer darauf gefasst, dass es aufgrund von eigenen Fehlern oder mechanischen Mängeln unvermeidlich Nullpunktrennen gibt. Diesmal hatte Mercedes die Probleme. Es ist keine Überraschung, dass dies auf der Bahn von Montreal passierte, denn dort wird die meiste Zeit mit durchgetretenem Gaspedal gefahren und die Bremsen werden wirklich hart beansprucht. Die Kühlung bekommt man nicht so leicht auf ein ausreichendes Niveau, weil sie dort so viel direkt hinter einem anderen Auto fahren.

Was sagen Sie zum Sieg von Daniel Ricciardo?

Großartige Leistung. Ich habe bemerkt, dass Ricciardo beinahe ständig seine Leistung maximal ausschöpfen kann – sei es beim Zeitfahren, im Wettbewerb oder beim Überholen. Man sollte auch nicht vergessen, dass er den viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel zum Teamkollegen hat. Trotzdem war es von den Red Bull Fahrern Ricciardo, der vor seinen Teamkollegen die karierte Flagge passierte.

Wie viel Zuwachs erhält das Selbstvertrauen nach dem ersten Sieg?

Sehr viel. Das habe ich selbst so erlebt, als ich 1997 meinen ersten F1-Sieg in Jerez errang. Ein besseres Selbstvertrauen zeigt sich auch im Verhalten und in der Leistung eines Fahrers. Das gesamte Handeln ist von mehr Sicherheit geprägt.

Felipe Massa und Sergio Perez hatten nach dem Beginn der letzten Runde einen schweren Zusammenstoß. Sind Sie der gleichen Meinung wie die Schiedsrichter, die Perez als Schuldigen sehen und ihn zur Strafe für das nächste Rennen fünf Positionen in der Startaufstellung nach hinten versetzen?

Die Entscheidung war ganz richtig. Perez änderte die Fahrtlinie gerade in dem Moment, als Massa von hinten angriff. Das war ein grobes Fehlverhalten. Man kann blockieren, aber nicht an einer solchen Stelle. Massa konnte nicht wissen, dass Perez seine Fahrlinie ändern würde, da der Fahrer sich an der Stelle auf das Bremsen konzentrieren muss. Wenn die Fahrlinie geändert werden musste, dann hätte das schon früher passieren müssen. Hätte Massa auf den Linienwechsel von Perez reagieren können, dann hätte er eine so aggressive Umlenkbewegung machen müssen, dass er wahrscheinlich ohne Zusammenstoß aus der Bahn geflogen wäre. In dem Fall hätte Massa aber Vettel in die Seite fahren können.

Sie haben 1999 in Kanada gewonnen. Wie schwierig ist denn eigentlich die erste Kurve der Bahn?

Wenn man dort hinein fährt, ist es vor dem Bremsen einfach nur eine Kurve. Es ist eine schwierige Stelle bei Überholsituationen und hinsichtlich dessen, dass man das Auto beim Bremsen im Gleichgewicht hält. Ansonsten kann eines der beiden Vorderräder schnell abheben, und dann muss man sich lang machen.

Hätten Sie vorher gedacht, dass Ferrari so schwach sein konnte wie in Kanada?

Für Ferrari sah die Lage am Freitag sehr positiv aus. Dann hat sie sich ins Gegenteil verkehrt. Der Anstieg der Temperatur schwächte die Wettbewerbsfähigkeit von Ferrari. Aber es stehen noch zwölf Rennen bevor, so dass der Kampf weitergeht. Auch wenn Ferrari einen Weg voller Steine vor sich hat, ist eine Verbesserung ihrer Lage in Sicht. In Kanada konnte der Rennstall noch nicht die neu entwickelten Teile in der gewünschten Weise nutzen. Es geht aber jedenfalls nicht darum, dass Ferrari keine guten Fahrer hätte.

Warum scheitert Williams so oft mit seiner Renntaktik?

Es ist immer leicht, im Nachhinein klug zu sein. Es ist prima, dass die Geschwindigkeit von Williams sich weiter verbessert. Bei Williams herrscht ein positiver Geist des Handelns. Dort braucht man nicht schwere Geschütze aufzufahren, um vorwärts zu kommen.

Mika Häkkinen (Foto: Agentur Schneider-Press/R.Fechter


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