Hermes Team

Azubi-Projekt: Erlebnisse mit dem NABU an der Elbtalaue (Gastbeitrag von Marlow Gomoll, Julius Jörg, Andre Polianski und Nicolas Hennig)

Verfasst von: | Keine Kommentare
Kategorie: Gastbeiträge & Interviews, Hermes Aktuell, Veranstaltungen & Events, Verantwortung & Engagement


Eines der regelmäßig veranstalteten Azubi-Projekte fand diesmal nicht wie gewohnt im Konferenzraum 1 in der Hermes Zentrale in Hamburg statt, sondern in der freien Natur, für die wir uns seit Jahren in diversen Projekten einsetzen. Beim Elbtalauen-Workshop des NABU erfuhren die Hermes Azubi an 4 Tagen im Landkreis Lüchow-Dannenberg mehr zum Thema Naturschutz und lernten den NABU und den BUND besser kennen. Außerdem halfen sie selbst aktiv mit und begleiteten die Einweihung einer von Hermes gesponserten Grünfläche. Über ihre Erlebnisse an diesen 4 Tagen berichten sie hier:

Tag 1

Wir starteten am frühen Morgen des Montags mit einer 2-stündigen Anreise nach Pevestorf, Landkreis Lüchow-Dannenberg. Nun waren wir nicht mehr von tristen Betonbauten und Autoabgasen umgeben, sondern von frischer Luft und naturbelassenen Wäldern.

In der Pension Lindenkrug erwartete uns bereits der Gebietsbetreuer Oliver Schuhmacher des NABU Hamburg, der sich zur Aufgabe machte, uns 3 Tage lang im „Elbtalauen-Workshop“ zu betreuen. Nach einem informationsreichen Vortrag über den NABU, in dem die Entstehung und die Beweggründe des NABU erläutert wurden, wussten wir, was uns in den kommenden Tagen erwartet. Denn der NABU Hamburg setzt sich für die flächendeckende Erhaltung der Elbtalaue und der regionalen Artenvielfalt ein.

Nach der Präsentation ging es auch schon ans Eingemachte – eine 3-stündige Fahrradtour durch die Pevestorfer Wiesen und das Elbholz. Plötzlich waren wir nicht mehr von Computern, sondern von Seeadlern, Rehen, Störchen und Kranichen umgeben. Die naturbelassene Umgebung hinterließ einen bleibenden Eindruck, zumal wir Glück mit dem Wetter hatten.

Nach der Fahrradtour gab es ein ausgiebiges Abendessen in der Pension, nach dem wir alle geschafft ins Bett fielen. Die viele frische Luft machte sich bemerkbar.

Tag 2

Am Dienstag erwartete uns das Highlight dieser Woche, die Einweihung der von Hermes gesponserten Grünfläche durch Herrn Dr. Nölling und den NABU. Die gesponserte Fläche, die sich bei einem ehemaligen Funkturm befindet, der zu DDR-Zeiten zur Kommunikation zwischen West-Deutschland und West-Berlin diente, entwickelte sich über Jahrzehnte zu einer ökologisch wertvollen und unberührten Fläche. Die Teilnehmerliste der Einweihung war hochrangig besetzt: Der Bürgermeister von Höhbeck, NABU-Vorsitzender Rolf Bonkwald und natürlich Dr. Nölling, Kaufmännischer Geschäftsführer der Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH.

Anschließend führte uns Stefan Reinsch vom Verein „Artenreich Höhbeck“ über seine neu erworbene Fläche, welche jahrelang von der Telekom und dem ZDF genutzt wurde. Er hat sich die Aufarbeitung und Wiederherstellung der Grünfläche vorgenommen, da diese durch die Vorgänger sehr verbaut wurde. Nach einem Rundgang lud uns Stefan Reinsch noch zu einem gemeinsamen Mittagessen ein, bei dem es eine vegetarische Suppe gab.

Um auch unseren Teil zur Nachhaltigkeit beizutragen, bauten wir gemeinsam mit Oliver Schuhmacher Eichelhäher-Futter-Kästen, welche wir im Gebiet aufstellten.

Tag 3

Erneut begrüßte uns Oliver Schuhmacher im Lindenkrug mit einem Vortrag, diesmal unter der Fragestellung „Klimaschutz, Hochwasserschutz und Naturschutz – geht das?“.  Die Antwort lautet „Ja, es geht“, da man allein durch eine Deicherweiterung der Natur mehr Raum für Arten- und Pflanzenvielfalt bietet und gleichzeitig für mehr Sicherheit in Bezug auf Hochwasserschutz sorgt.

Anschließend ging es zum ehemaligen Grenzbereich, in dem sich die Tier- und Pflanzenwelt ungestört entwickeln konnte. Insbesondere Vogelarten finden hier ihren Lebensraum.

In der Nähe befindet sich eine der kleinsten Städte Deutschlands, Schnackenburg. Da Schnackenburg zu DDR-Zeiten ein wichtiger Handelsknoten und nur wenige Meter von der innerdeutschen Grenze entfernt war, besitzt es trotz der kleinen Fläche einen hohen historischen Wert. Das spiegelte sich auch im Grenzland-Museum, welches wir dort besuchten, wieder.

Da der Tag noch nicht ausgefüllt war, machten wir noch einen Erkundungsspaziergang durch einen Wald nähe Pevestorf. Im Anschluss ging es zurück zur Pension, wo wir den letzten Abend gemeinsam verbrachten.

Tag 4

Am letzten Tag ging es direkt nach dem Frühstuck zum BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) nach Lenzen. Dort besuchten wir die Burg Lenzen, bei der bereits eine Mitarbeiterin des BUND auf uns wartete, um uns die Geschichte der Burg in den letzten Jahrhunderten ausführlich vorzutragen. Der Vortrag erstreckte sich über zwei Museen-Besuche, welche die Geschichte der Burg und der Stadt verdeutlichten.

Wir beendeten die Reise mit einer Fahrradtour entlang des neuen Deichs, der erbaut wurde, um der Elbe mehr Überflutungsraum zu geben – also auch, um der Arten- und Pflanzenvielfalt mehr Fläche zu bieten. Begleitet wurden wir von Heiko Bölk, einem Angestellten des BUND. Letztendlich bekamen wir einen krönenden Ausblick über die malerische Elblandschaft.

Fazit

Zusammengefasst war die Projektwoche in der Elbtalaue ein eindrucksvolles Erlebnis, welches unsere Erwartung allesamt übertroffen hat. Neben den vielen Informationen zum Thema Naturschutz war es eine schöne Abwechslung zum städtischen Alltag. Wir können jedem empfehlen, sich mit dem Thema Naturschutz und -erhaltung intensiver auseinanderzusetzen.


Kommentare sind geschlossen.