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Azubiseminar in Zeiten von Corona: Ein persönlicher Erfahrungsbericht von Hermes Duali Oliver

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Kategorie: Gastbeiträge & Interviews, Jobs & Karriere


Ich bin Oliver, mache ein Duales Studium bei der Hermes Germany und berichte euch heute von unserem Azubiseminar Ende letzten Jahres. Diese Seminare finden normalerweise zweimal im Jahr in Hamburg statt. Die Azubis und Dualis aller Standorte in Deutschland treffen hier aufeinander und haben so die Chance, sich persönlich auszutauschen. Dieses Mal ging es passend zur aktuellen Situation auch um das Arbeiten im Home-Office sowie die Widerstandsfähigkeit gegenüber psychischem Stress. Durch die Corona-Maßnahmen war es dieses Jahr natürlich nicht möglich, sich persönlich zu treffen, und so fand das Seminar wie vieles andere diesmal rein online statt. Für mich das erste Online-Seminar in dieser Form. Entsprechend skeptisch war ich im Vorfeld, wurde aber positiv überrascht:

Wenn ich an ein gutes Seminar denken soll, braucht es schon eine Menge Fantasie. Im Kopf habe ich dann, wie vermutlich viele andere auch, eher die Vorstellung, wie ein Seminar NICHT sein sollte: Überladen an Informationen, abstrakt und ohne Praxis. Eben diese Seminare, bei denen man schon in der Mittagspause keine Lust mehr hat, weiter zuzuhören, und von denen man am Ende nicht viel mitnimmt, auch wenn der Inhalt hochgradig relevant und anwendbar war, aber man schon am Abend des Seminars mindestens 80 Prozent wieder vergessen hat. Und spätestens nach einer Woche sind dann die letzten 20 Prozent auch aus dem Gedächtnis verschwunden.

Folglich skeptisch ging ich dann auch in mein erstes Online-Seminar. Ein Format, das die Schwächen von schlechten Seminaren potenziell eskalieren lässt. Umso überraschender, dass ich retrospektiv ein positives Bild von eben diesem Seminar habe, dass ich mich regelmäßig mit den Themen auseinandersetze bzw. versuche, das Gelernte umzusetzen.

Wie wurde das Seminar also gestaltet, dass es nicht erdrückend war? Ein kurzer Abriss

1. Themenwahl:

Die Themen waren Arbeiten im Home-Office, Persönlichkeit und Resilienz. Relevante Themen, die sich besonders fürs händische Bearbeiten eignen und vor allem für Azubis wichtig sind. Beim Thema Persönlichkeit stand die Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung im Vordergrund, und die Frage, was für ein Persönlichkeitstyp man ist. Zum Thema Resilienz (dt. Widerstandsfähigkeit gegen psychischen Stress) wurden Techniken gezeigt, wie man sich gegen Stress wappnen kann.

2. Arbeitsweise:

Der größte Teil der Zeit wurde nicht in der großen Runde (21 Personen), sondern in kleinen Gruppen (2-5 Personen) verbracht. Hieraus ergab sich ein sehr hoher Selbstbeteiligungsgrad (durch einen „indirekt erzwungenen“ hohen Redeanteil), was der Langeweile durch Passivität vorbeugte.

3. Zeitliche Gestaltung:

Es wurden in sehr regelmäßigen Abständen kurze Pausen gemacht, um das Aufgenommene zu „verdauen“. Außerdem waren die eingeplanten Umfänge für die Gruppen- und Partnerübungen relativ großzügig gestaltet. Hierdurch wurde der Tag ein wenig entzerrt und man konnte ein quasi individuelles Tempo wählen, wodurch es zumindest von meiner Seite aus zu keiner Überladung mit zu viel Inhalt kam.

Was nehme ich aus dem Seminar mit?

    Um das beantworten zu können, ist es am einfachsten, zu beobachten, was sich verändert hat. Hier ein Auszug:

  • Mir fällt Selbstwahrnehmung wesentlich einfacher – also insbesondere zu erkennen, was für Bedürfnisse und Wünsche ich habe.
  • Die Tipps fürs Home Office habe ich weiter verinnerlicht und bin effektiver darin geworden, sie umzusetzen.
  • Ich setze die Techniken der Resilienz mit zunehmender Konsequenz um, und merke, dass mein empfundenes Stresslevel deutlich gesunken ist, ohne dass sich etwas anderes geändert hat.

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