Pedelec im Test – Abstrampeln war gestern

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Kategorie: Hermes Aktuell, Mitarbeiter & Leben, Verantwortung & Engagement


Im Rahmen der Umweltwochen „Die grüne Acht„, die Hermes gemeinsam mit Otto ins Leben gerufen hat, gab es für Hermes Mitarbeiter die Möglichkeit sich einmal ein Pedelec auszuleihen.

Als eines Morgens die E-Mail zur Anmeldung für die Pedelecs in meinem Postfach lag, hab ich dann auch gleich die Gelegenheit genutzt. Ich dachte mir, wenn in Hamburg schon mal die Sonne scheint und gleichzeitig Schienenersatzverkehr ist, bin ich vielleicht mit einem E-Bike sogar noch schneller zu Hause als mit Bus und Bahn.

Gesagt, getan.

Am selben Nachmittag bekam ich eine kleine Einführung in das „Stromer“ Pedelec (links im Bild) sowie Fahrradhelm und Akku für alle Fälle. Schnell noch die schönste Strecke am Naturschutzgebiet Raakmoor entlang rausgesucht: Google Maps meinte, dass ich für die 10,3 km lange Strecke 36 Minuten brauchen sollte, aber auf die Nachteile von Google Maps für Fahrradfahrer und die Besonderheiten von Sandwegen komme ich gleich noch – und dann ging es auch schon los.

Die ersten Meter auf dem Elektro-Fahrrad waren noch ein bisschen ungewohnt und die Spielerei mit dem Computerdisplay hat auch ein wenig vom Fahren abgelenkt, aber nach hundert Metern hatte ich den Dreh raus: Man kann ganz ohne Unterstützung des E-Motors fahren, dann fühlt es sich aber ein wenig an wie mit angezogener Handbremse fahren. Der „Mode 1“ ist quasi der erste Gang und geht schon recht gut. Bei jedem zweiten-dritten Tritt merkt man die Unterstützung. Zwischen „Mode 2“ und „Mode 3“ konnte ich keinen großen Unterschied entdecken, damit kommt man schon gut voran, im „Mode 4“ allerdings geht es richtig ab. Da zeigte das Display im Test schon mal die 40 km/h an. Dass man mit Unterstützung unterwegs ist, sollte man allerdings auch nicht vergessen, wenn man an der Ampel steht und wieder anfahren will :)

Nicht nur für einen selbst ist die Geschwindigkeit, mit der man auf einem Pedelec unterwegs ist, ungewohnt – auch andere Radfahrer und Autofahrer sind oft irritiert. Erstere hängt man locker ab, letztere übersehen einen dann doch das eine oder andere Mal, wenn man die Straße überquert, weil sie (noch) nicht mit einem gerechnet haben. Doch nicht nur in solchen Situationen ist noch mehr Vorsicht geboten als beim normalen Radfahren – auch auf Schlaglöcher und sonstige Unebenheiten muss man besonders achten und Muttis mit Kindern oder Kinderwagen sollte man ebenso frühzeitig im Blick haben. Die für das Pedelec angegebenen 45 km/h sind meiner Meinung nach auf Hamburger Radwegen jedenfalls nicht zu packen.

Bei der geplanten Fahrt direkt am Raakmoor entlang, machte mir dann Google Maps einen Strich durch die Rechnung. Der vorgeschlagene Weg erwies sich als, zumindest mit diesem Pedelec, unpassierbar. Zu sehr schlingerte das Rad im Sand. Aber dafür gab es nebenan einen festgetrampelten Wanderweg, der mich wenig später auch ans Ziel brachte.

Seine wahre Stärke zeigte das Pedelec im etwas hügeligen Alstertal. Die Anhöhe, die man sonst im ersten Gang sich abstrampelnd gerade so schafft, bewältigt man mit einem Pedelec problem- und vor allem mühelos. Entspannt im ersten Gang und mit größtmöglicher Unterstützung ging’s bergauf.

Fazit: Nach 45 Minuten (dank des Umwegs) war ich zu Hause. Mit den Öffentlichen hätte es genauso lange gedauert. Vorteil Bahn: Man kann noch ein Buch lesen. Vorteil Fahrrad: Man kann das schöne Wetter und die Natur genießen und kommt schon entspannt zu Hause an. In Zukunft werde ich deswegen jetzt öfter auf das Fahrrad umsteigen. Ob es wieder ein „Stromer“ wird, bleibt abzuwarten.


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