Die Hermes PaketShops werden in diesem Jahr 15 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums bedanken wir uns bei unseren über 14.000 PaketShop-Betreibern mit unserer Foto-Serie „Echte Originale“. Außerdem blicken auf die 15-jährige PaketShop-Geschichte zurück: Wie entstand eines der größten, privaten PaketShop-Netzwerke Europas? Wir haben in unserer Chronik geblättert und einen PaketShop-Betreiber der ersten Stunde interviewt.
Im Herbst 1999 begann Hermes damit, ein bundesweites Netzwerk mit PaketShops aufzubauen, um die hohen Retourenkosten der Otto-Konzernversender zu reduzieren. Den einen „ersten PaketShop“ gibt es so dabei nicht, da wir zunächst mit 1.000 PaketShops als „Test“ an den Start gegangen sind. Die Startphase sollte zeigen, ob logistische Prozesse klappen, genügend Materialien vorhanden sind und ob die Schulungen der PaketShop-Betreiber funktionieren. Die ersten regulären Shops eröffneten Anfang 2000.
Aus Test wird Ernst
Die PaketShop-Betreiber erkannten die Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit, daher war in der Testphase kaum Fluktuation zu verzeichnen. Schnell wurde klar, dass aus dem „Test“ ernst wird und das Modell in den Geschäftsprozess übernommen wird.
Im ersten Jahr stieg die Anzahl der PaketShops von 1.000 auf über 4.000 Stück. In der Anfangsphase beschränkte sich der angebotene Service in den PaketShops auf die Annahme von Retouren des Otto-Versands.
Anfang 2003 gab es bereits über 8.000 PaketShops. Am 1. November 2003 wurde dann der private Paketservice am PaketShop eingeführt. Kunden war es von nun an möglich, ihre privaten Pakete im PaketShop zu verschicken und auch private Sendungen entgegenzunehmen.
Ab 2003 testete Hermes neben der „klassischen“ Zustellung an der Haustür, der Abgabe bei dem Nachbarn und der Zustellung an eine Ersatzadresse auch alternative Zustellsysteme. Der „Tower 24“ war ein IT-Lagersystem, das Kunden ermöglichte, ihre Ware selbst abzuholen. Durchsetzen konnte sich das System damals nicht, Hermes blieb damit den Shops treu.
Bis heute hat sich das PaketShop-Netzwerk kontinuierlich weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es 14.177 PaketShops (Stand: 13.02.2015) in der ganzen Republik, von denen 463 Shops von Beginn an dabei sind.
Die Entwicklung seit 2003 im Überblick:
Oliver Frieling ist PaketShop-Betreiber der ersten Stunde. Seit 15 Jahren betreibt er in Wuppertal in seinem Getränkemarkt einen Hermes PaketShop. Im Interview erzählt er mir mehr darüber, wie und warum er einen PaketShop in seinen Laden integriert hat:
Herr Frieling, Sie gehörten zu einem der ersten Läden in Deutschland, die einen Hermes PaketShop in ihrem Geschäft integriert haben. Wie kam es dazu?
Herr Glomb, ein Mitarbeiter von Hermes, hat ein Hinweisschild an der Straße zu unserer Firma gesehen und mir in einem persönlichen Gespräch von den Vorteilen erzählt. Neue Kunden könnten mein Geschäft neu kennen lernen, gleichzeitig würde ich am Umsatz beteiligt werden. Herr Glomb ist immer unsere Geheimwaffe gewesen, wenn es um abgestürzte Handgeräte, verloren gegangene Pakete oder sonstige Fragen rund um den Paket-Shop gegangen ist.
Können Sie uns etwas zu dem Prozess erzählen? Welche Schritte waren notwendig, um die Eröffnung möglich zu machen?
Der Prozess war einfach und schnell. Verträge wurden gemacht, Werbematerial und alles was benötigt wurde, kam per Kurier. Es gab eine Schulung – und schon ging es los.
Wie war die Reaktion ihrer Kundschaft, als diese bemerkt hat, dass Sie einen neuen Service anbieten?
Die Resonanz der Kunden war und ist bis heute sehr positiv.
Haben Sie durch den neuen Service auch neue Kunden angesprochen?
Selbstverständlich hat auch unser Unternehmen von dem Shop profitiert.
Sie betreiben seit nun fast 15 Jahren einen Hermes PaketShop. Da ist sicherlich einiges passiert. Gibt es eine Anekdote, die Sie uns erzählen möchten?
Vor ein paar Jahren hat ein Kunde ein Paket abgegeben, in dem sich ein digitaler Wecker befand. Dieser Wecker hat alle 10 Minuten mit einem ohrenbetäubenden Lärm geklingelt. Wir mussten das Paket in einem separaten Raum aufbewahren, bis es abgeholt wurde.
Was schätzen Sie, wie viele Päckchen und Pakete seit Beginn bei Ihnen über den Tresen gewandert sind?
Eine sehr, sehr schwierige Frage. Es waren aber bestimmt mehrere Zehntausend.
Vielen Dank für das Interview, Herr Frieling, und weiterhin viel Erfolg mit Ihrem Laden!
Weitere Artikel aus der Serie “15 Jahre Hermes PaketShops”:
15 Jahre Hermes PaketShops = 15 Jahre “Echte Originale”
15 Jahre Hermes PaketShops: “Vom Koks zur Frikadelle”
15 Jahre Hermes PaketShops: “Das Tante-Emma-Prinzip”
15 Jahre Hermes PaketShops: “Cous Cous trifft Club Mate”
15 Jahre Hermes PaketShops: „Die Missionarin“