Interview mit Thomas Horst zur geplanten Preisanpassung im privaten Paketversand

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Kategorie: Hermes Aktuell, Produkte & Services, Transport & Logistik


Am 1. Februar passen wir die Preise für den nationalen Versand von privaten Hermes Päckchen und Paketen an. Auch für den Transport von Fahrrädern und sowie Reise- und Sondergepäck gelten ab 1. Februar neue Konditionen. Im internationalen Versand können die bestehenden Preise für alle Paketklassen senken. Mit unserem Geschäftsführer Sales der HLGD, Thomas Horst, sprechen wir über die Gründe für die Preisanpassungen:

1. 2013 wurden das letzte Mal die Preise erhöht. Grund waren damals unter anderem steigende Energiekosten sowie Mautgebühren. Werden die Pakete jetzt wegen des Mindestlohns teurer?

Zum 1. Februar 2015 werden nicht alle Privatsendungen bei Hermes teurer, im Gegenteil. Bei mehreren Paketklassen im PrivatPaketService passen wir die Preise sogar nach unten an. Besonders deutlich wird das bei internationalen Sendungen: Hier senken wir den Preis um 11 Cent – und zwar bei allen Zielländern und bei allen Paketgrößen. Dennoch, und da haben Sie Recht, müssen wir bei einigen Paketklassen im innerdeutschen Versand den Preis leicht anheben. Das hat mehrere Gründe. Natürlich ist die zum 1. Januar 2015 vorgenommene Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 8,50 EUR pro Stunde ein Aspekt, den es zu berücksichtigen galt. Schließlich entstehen uns Mehrkosten durch entsprechend höhere Preise, die unsere Partner auf der letzten Meile für die Zustellung verlangen. Das müssen wir kompensieren. Im Vergleich zu 2013 sind aber auch unsere Energie-, Transport- und Standortkosten weiter gestiegen. Und daran ändert auch der aktuell sinkende Ölpreis leider nur wenig. Gleichzeitig bleiben die Margen im Versandgeschäft nicht zuletzt aufgrund des starken Wettbewerbs gering, während der Markt aber kontinuierlich immer mehr Services erwartet. Da entsteht eine Schieflage, weshalb eine Anpassung unserer Preisstruktur unumgänglich ist.

2. Was kommt bei den Zustellern davon an?

Am 1. Januar 2015 ist die von der Bundesregierung beschlossene Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 8,50 EUR pro Stunde erfolgt. Diese Regelung gilt selbstverständlich auch für alle mit Hermes kooperierenden Generalunternehmer. Wir statten die für uns tätigen Generalunternehmer deshalb finanziell so aus, dass sie den für Hermes tätigen Zustellern einen Stundenlohn von mindestens 8,50 EUR zahlen können. Vielerorts wird allerdings schon seit Längerem deutlich mehr gezahlt. Vor allem in den Großstadtregionen ist das der Fall.

3. Was verdient Hermes an einem Päckchen?
Konkrete Zahlen kann ich hier aus Wettbewerbsgründen natürlich nicht offenlegen. Aber es ist kein Geheimnis, dass man sich dabei im Cent-Bereich bewegt. Fakt ist leider, dass der Paketversand in Deutschland generell zu billig ist und nicht der dahinter stehenden tollen Service-Leistung entspricht. Diese besser zu erklären und deutlich zu machen, ist folglich eine unserer wichtigsten Aufgaben.

4. Warum steigt der Preis in manchen Paketklassen und in anderen sinkt er?

Die Kostenstrukturen unserer Produkte sind teilweise sehr unterschiedlich. Nehmen wir mal unseren internationalen Versand als Beispiel: Hier haben wir im vergangenen Sommer das europaweit größte Zustellnetzwerk für den Paketversand an Privatkunden gestartet. Die Zusammenarbeit mit unseren Zustellpartnern in den jeweiligen Ländern läuft mittlerweile so gut, dass diverse Prozesse deutlich effizienter gestaltet werden konnten. Die so reduzierten Kosten können wir als Preisvorteil an unsere Kunden weiter geben.


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