Arbeitsbekleidung im Wandel der Zeit: Die Zustellerbekleidung für Hermes Boten früher und heute

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Kategorie: Fundstücke & Anekdoten, Geschichte & Tradition, Mitarbeiter & Leben


Nichts ist so vergänglich wie die aktuelle Mode. Beim Blick auf vergangene Mode-Trends stellt man fest, dass jede Epoche ihren ganz eigenen Stil hatte: Die 1970er Jahre waren geprägt durch die Hippie-Kultur, die 80er Jahre durch weite, bequeme und grelle Mode und in den 90ern wiederum wurden die Neonfarben von schlichten Farben abgelöst. Seit der Jahrtausendwende ist die Mode nun sogar noch wesentlich individualistischer ausgerichtet. 

Aber der Modewandel betrifft nicht nur den persönlichen Kleidungsstil, auch die Arbeitsbekleidung unterliegt einer ständigen Entwicklung. Seit ihrer Entstehung hat sich die Berufsbekleidung immer wieder an neue Arbeits- und Produktionsbedingungen angepasst. Ihre Aufgabe bestand zunächst im Schutz vor Gefahren. Feuerwehrkräfte tragen beispielsweise speziell beschichtete Sicherheitskleidung, die vor Hitze oder Kälte bewahren soll. Köche wiederum tragen aus hygienischen Gründen stets eine Kochhaube, die die Haare zurückzuhält. Im Mittelalter begannen Handwerker dann, spezielle Kleidung zu tragen, die zur Kennzeichnung ihres jeweiligen Berufs dienten, also um ihre Handwerkszunft kenntlich zu machen. Die Mode von traditionellen Berufen ist dabei teilweise bis in die heutige Zeit erhalten geblieben, wie z.B. die Amtsrobe von Richtern oder die dunkle Zunftbekleidung von Zimmermännern auf Wanderschaft. Aber im Laufe der Zeit veränderte sich die Bekleidung auch durch Verwendung neuer Materialien.

Auch die Bekleidung der für Hermes tätigen Zusteller wurde im Laufe der Zeit immer wieder neuen Bedingungen angepasst. Nur eines ist geblieben: Sie soll den Boten vor Wind und Wetter schützen, sowohl im Sommer als auch Winter. Er muss sich außerdem gut darin bewegen können und gleichzeitig muss die Zustellerbekleidung die Werte des Unternehmens beim Kundenkontakt repräsentieren. Wie das in den 70er, 80er und 90er Jahren aussah und was die Boten heute tragen, zeigen wir hier:

Die Entwicklung der Zustellerbekleidung bei Hermes

Die Funktionalität der Arbeitskleidung der für Hermes tätigen Zusteller stand schon immer im Vordergrund. Mit Gründung von Hermes 1972 kamen erstmalig orangefarbene Overalls zum Einsatz. Durch die prägnante Signalfarbe setzten sie sich stark von den damaligen Paketwagen, die mit dem blau-weißem Logo bedruckt waren, ab.

Hermes Bote oranger Overall

1988 entschied sich Hermes, die Zustellerbekleidung an das Corporate Design anzupassen. Die Farben aus dem Logo wurden in die Arbeitskleidung integriert. Ziel war es, das Aussehen der Boten attraktiver und einheitlicher wirken zu lassen. Die Kollektion wurde über die Jahre immer wieder umgestaltet. So war sie mal hellblau mit dunkelblauer Schrift oder umgekehrt. Später kamen wegen zusätzlicher Sicherheit noch Reflektorstreifen hinzu.

Hermes Bote blaue Uniform

Die Auswahl der Bekleidungsstücke für die Hermes Boten war zunächst beschränkt auf Hemden sowie Sommer- und Winterjacken. Im Laufe der Zeit kamen noch Hosen, Polo-Shirts, T-Shirts und Base-Caps hinzu. Den Paketboten war es zunächst freigestellt, ihre privaten Hosen oder die aus der Hermes Kollektion zu tragen. Zum 40-jährigen Jubiläum in 2012 wurde die Ausstattung generalüberholt. Seitdem legt Hermes Wert darauf, die Arbeitskleidung zu vereinheitlichen, damit die Paketboten besser erkannt werden können und das Unternehmen einheitlich repräsentiert wird. Mit dem neuen Design wurde die Montur nicht nur zweckmäßiger, sondern auch geschmackvoller. Bei der Entwicklung der Zustellerbekleidung wurde darauf geachtet, dass sie jeglichen Gegebenheiten standhalten kann und sowohl für Indoor- als auch Outdooraktivitäten geeignet ist. Das neue Sortiment wird ergänzt durch eine gepolsterte Microfleece-Weste sowie eine Softshelljacke, welche neben der Winterjacke nicht nur winddicht, sondern auch wasserabweisend sind. Zudem sind sie auch mit einem reflektierenden 3-D-Print des Hermesschriftzugs als Warnschutz ausgestattet. Dabei werden keine verbotenen Färbe- und Bleichmittel verwendet. Und zum ersten Mal wurde die Bekleidung auch speziell auf weibliche Hermes Boten zugeschnitten.

Als Werkstudentin durfte ich schon bei einer PaketShop Tour mit einem Hermes Boten dabei sein. Bei einer solchen Tour fährt der Zusteller alle PaketShops aus seinem Gebiet an, um Pakete abzuholen und neue Pakete hinzubringen. Dabei hatte ich natürlich auch Gelegenheit, die Zustellerbekleidung einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Mein Fazit: Ich denke zwar nicht, dass sich die Kollektion zu einem Workwear-Mode-Trend entwickeln wird und aus der Berufskleidung Mode für den Alltag wird, wie es beispielsweise mit der Jeans geschah, die ursprünglich den Goldgräbern als Arbeitsbekleidung diente. Aber eins steht fest: Die Kleidung der Hermes Boten hat einen hohen Wiedererkennungswert, ist praktisch, ansehnlich und zum Wohlfühlen konzipiert.


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