Sie ist die größte ihrer Art, nimmt eine Fläche von 1.300 m² ein und auf ihrer 13 km langen Gleisstrecke verkehren insgesamt 930 Züge. Die Rede ist von der größten Modelleisenbahnanlage der Welt – dem Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt.
Wer sich für die detailgetreue Nachbildung und Simulation von realen Welten interessiert, wer Spaß an Elektronik hat oder sich für die Automatisierung von komplexen Abläufen interessiert, ist im Miniatur Wunderland goldrichtig. Für Modelleisenbahnfans ist diese Anlage ohnehin Pflichtprogramm.
Abschnitt für Abschnitt
Seit der Eröffnung im Jahr 2001 mit den drei ersten Abschnitten Mittel-, Süddeutschland und Harz, wurde die Anlage kontinuierlich um Abschnitte wie Skandinavien, die Schweiz oder Amerika erweitert und erfreut sich stetig wachsender Besucherzahlen. So wurde im Jahre 2011 nicht nur der neue, 150 m² große Abschnitt „Knuffingen Airport“ – in Anlehnung an den Hamburger Flughafen – in Betrieb genommen, sondern mit 1.200.000 Besuchern auch ein neuer Besucherrekord aufgestellt.
Sehr beachtenswert empfand ich bei meinem ersten Besuch in den vergangenen Tagen den Detailreichtum der einzelnen Abschnitte des Miniatur Wunderlandes und die Akribie mit der die Modellbauer vorgegangen sind. So gibt es zahlreiche Szenen, die die Besucher zum Schmunzeln bringen, vorausgesetzt man hat sie entdeckt: Da werden Häuser hinterm Deich auf Grund von drohendem Hochwasser evakuiert, wird einem Geschäftsmann ein neuer Anstrich verpasst, werden Bauarbeiter auf der Baustelle der Hamburger Elbphilharmonie wütend ob ihres im Dixi-Häuschen „tagenden“ Kollegen, wird eine Tchibo-Filiale eingeweiht oder man „erwischt“ ein Liebespaar in flagranti. Bekannt ist vielleicht auch die Szene „Leiche im Bach“.
Freude allerorten
Faszinierend war für mich auch anzusehen, welche Freude die Ausstellung bei den Besuchern auslöst. Ob jung oder alt, Kind, Mann oder Frau – an diesen Modell-Welten hat offenbar jeder Spaß! Und so rast die Zeit davon, 4 Stunden sind schnell um und man hat längst nicht alles gesehen…
Die Betreiber hinter dem Miniatur Wunderland Hamburg, die Brüder Gerrit und Frederik Braun, zeigen mit dem Projekt eindrucksvoll wie aus einem Traum – durch harte Arbeit, mit viel Fantasie und auch ohne die Nutzung öffentlicher Gelder – Realität werden kann. Sie haben aus dem Nichts und mit hohem persönlichem Risiko (12 Mio. Euro Invest seit Gründung!) eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte Top-Attraktion in Hamburg aufgebaut, was ich sehr bemerkenswert finde. Für mich auf jeden Fall einen weiteren Besuch wert – aber dann mit Tele-Objektiv ;o)
Übrigens darf natürlich auch ein Hermes Bote im Miniatur Wunderland nicht fehlen :D Hier der Beweis:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Miniatur_Wunderland; Fotos: Autor