Ein Morgen am Depot: Hermes „Büromenschen“ tauschen Schreibtisch gegen Sortieranlage

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Kategorie: Fundstücke & Anekdoten, Jobs & Karriere, Transport & Logistik, Veranstaltungen & Events


Donnerstagmorgens um fünf Uhr in Hamburg: Während die Stadt noch friedlich schlief, herrschte im Hermes Depot an der Schnackenburgallee 201 schon lange reges Treiben. Ein LKW nach dem anderen wurde entladen, die Sortieranlage brummte ununterbrochen und immer wieder schallten laute Rufe der Mitarbeiter durch die Halle. Mittendrin im frühmorgendlichen Trubel: Wir elf „Büromenschen“ aus der Zentrale und dem Kundendienst.

Anlass für unseren Besuch war das Weiterbildungsseminar „Ein Morgen am Depot“. Dieses bietet Hermes regelmäßig an, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedenster Fachrichtungen einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen und das operative Tagesgeschäft für sie greifbarer zu machen. Fast sechs Stunden lang führte uns Thomas Franz, Leiter Betrieb am Depot Hamburg, durch die Anlage und erklärte sämtliche Abläufe – von der Anlieferung der Pakete über die Sortierung bis hin zum Verladen für die Zustellbasen und die PaketShop-Touren.

Live vor Ort hatte zuvor noch keiner von uns den alltäglichen Umschlag der Sendungen miterlebt. Dementsprechend sammelten wir alle spannende neue Eindrücke und hatten jede Menge Fragen. Wie transportieren wir zum Beispiel Gefahrgut? Und wie viele Sendungen werden durchschnittlich an einen Paketshop in Hamburg zugestellt? Der Betriebsleiter nahm sich viel Zeit und hatte auf jede Frage eine Antwort parat. Ab und zu plauderte er auch aus dem Nähkästchen und unterhielt uns mit kleinen Anekdoten aus seinem Arbeitsalltag.

Während der Tour gab es immer wieder Überraschendes zu sehen. Den wenigsten von uns war beispielsweise vorher bewusst, wie aufwändig die Handhabung der – oft mehrteiligen – Großstücksendungen ist. Und für Verwunderung sorgte ein über 60 kg schweres Paket, das aufgrund des außergewöhnlichen Gewichts (knapp das Doppelte des bei Hermes zulässigen Maximalgewichts von 31,5 kg) so schnell wohl nicht zu seinem Empfänger gelangen wird.

Ganz nach dem Motto „Einfach mal machen“ beließen wir es natürlich nicht beim Zuschauen und Zuhören, sondern packten auch selbst mit an. So entluden einige von uns eine Wechselbrücke, andere stellten sich ans Band und sorgten dafür, dass Versandtüten und kleine Pakete mit dem Barcode nach oben durch den Scanner laufen. Das Ganze geschah unter den wachsamen Augen der Profis aus dem Depot, die sich über die hochmotivierte Unterstützung bei ihrer harten Arbeit freuten.

Als letzter Programmpunkt stand gegen Vormittag ein Besuch bei der Zustellbasis Stellingen an. Während es um diese Zeit im Depot bereits deutlich ruhiger geworden war, fing die Arbeit dort gerade erst richtig an. Es war interessant zu sehen, wie systematisch die Zusteller ihre Fahrzeuge beladen können, sodass je nach Gebiet und Tour immer genau das richtige Paket griffbereit liegt.

Nach der Veranstaltung waren wir uns einig: Das war zwar schon ganz schön früh heute – für so spannende Eindrücke würden wir aber jederzeit wieder mitten in der Nacht aufstehen!


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