Gleichbeschäftigt bei Hermes?

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Kategorie: Jobs & Karriere, Mitarbeiter & Leben


Schwul-lesbische Gleichberechtigung am Arbeitsplatz ist leider immer noch keine Selbstverständlichkeit.

In mein Tätigkeitsgebiet im Rahmen des Personlamarketings gehört auch das Thema Diversity, also Vielfalt. Gerade in letzter Zeit erfährt dieses Wort einiges an Aufmerksamkeit und es wird für Unternehmen immer wichtiger, die Aspekte Alter, Geschlecht, Nationalität/ Ethnie, Religion, Behinderung und sexuelle Identität im Rahmen der Personalarbeit zu berücksichtigen.

Hermes hat bereits im Jahr 2006 die Charta der Vielfalt unterzeichnet. Sie macht der Öffentlichkeit deutlich, was im Unternehmen schon lange gelebt wird – das aktive Anerkennen der Vielfältigkeit der Mitarbeiter und eine Unternehmenskultur des gegenseitigen Respekts.

Da freut uns das Engagement eines unserer Mitarbeiter aus Stuttgart natürlich umso mehr. Ralf Nagel, Leiter Unternehmerbetreuung an der Niederlassung Stuttgart, beteiligt sich an der Aktion des diesjährigen CSD (Christopher Street Day) 2012 und stellt sich sogar als Plakatmotiv zur Verfügung. Er lebt mit seinem Mann offen schwul zusammen. Zu der Verpartnerung 2001 hat Hermes – wie bei jeder Hochzeit von Mitarbeitern – mit Glückwunschschreiben, einem Blumenstrauß und einem Tag Sonderurlaub gratuliert.

Das Motto des CSD Stuttgart 2012 lautet GLEICHBESCHÄFTIGT. Anhand der kreativen Wortschöpfung soll ein Thema in den Mittelpunkt der Diskussion um die schwul-lesbische Gleichberechtigung gerückt werden, welches oftmals nur am Rande gestreift wird: Homosexualität am Arbeitsplatz. Der Wunsch dahinter: Lesben und Schwule, kommt aus dem Schrank!

Im Interview beschreibt Ralf Nagel sein Engagement, hier plakativ unter dem allseits bekannten Begriff „Hermes-Bote“, wie folgt: ….„Es gibt immer noch negative Reaktionen die mir zeigen, wie wichtig es ist Aufmerksamkeit zu schaffen. Außerdem machen diese Reaktionen deutlich, welche Schritte noch notwendig sind, um den von Hermes gelebten Verhaltenskodex zur Antidiskriminierung nicht nur auszuhängen, sondern auch dessen Inhalte zu beachten und sein eigenes Handeln immer wieder aufs Neue zu hinterfragen.“

Auch im Motto-Video bekennt sich Ralf Nagel als Hermes Mitarbeiter zu seiner Homosexualität. Die großangelegte Plakatkampagne rund um Motto und Leitthema des diesjährigen CSD soll in diesem Sommer für die für dieses Thema so dringend benötigte Aufmerksamkeit sorgen.


1 Kommentar

  1. Ralf Nagel am 13. August 2012 um 11:17 Uhr |

    Danke für das Einstellen der CSD-Kampagne in das Blog.
    Am 28.07.2012 erfolgte noch ein Bericht in der Stuttgarter Zeitung, zu dem ich von der Redakteurin im Vorfeld noch telefonisch interviewt wurde, nachzulesen bei:
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.christopher-street-day-outing-ist-nicht-fuer-jeden-eine-option.12ce6be5-b51c-4ef9-ba96-c0e82d9c3302.html
    Um es vorweg zu nehmen: Nein, dass in dem schrillen Outfit auf dem Foto zum Artikel, bin NICHT ich!
    Der CSD Stuttgart fand am 28.07.2012 statt. 200.000 Besucher säumten die Straßen bei der Parade. Hier der dazugehörige Artikel und 134 Fotos:
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.200000-zuschauer-in-stuttgart-bunte-outfits-schrille-typen.60f0031b-4698-4db9-8e27-60a7d853e7bb.html

    Neben allen schrillen Erscheinungen und der leider häufig einseitigen Darstellung des CSD als reiner Spaß-Provokations-Veranstaltung in den Medien (Klischees müssen eben bedient werden) , muss ich doch betonen, dass ohne die politische Ausrichtung und Formulierung von Forderungen das Klima in Deutschland gegenüber homosexuellen Menschen noch längst nicht auf dem Stand von heute wäre. Aber es gibt noch vieles zu tun:
    Gleichgeschlechtliche Eingetragene Lebenspartnerschaften, die sog. „Homo-Ehen“ (blödes Wort) sind bezüglich der Pflichten mit der Ehe gleichgestellt. Bezüglich der Rechte aber muss noch einiges erreicht, erkämpft, eingeklagt werden. Leider muss immer wieder das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber und den Regierunsparteien „auf die Finger klopfen“ und die Verantwortlichen der Legislative darauf hinweisen, dass die Ungleichbehandlung Eingetragener Lebenspartnerschaften verfassungswidrig ist.