Ich bin heute über einen Beitrag auf einem meiner Lieblingsblogs, dem bernetblog.ch von den Kommunikationsprofis rund um Marcel Bernet, gestoßen. Darin fragt sich Agenturmitglied Michael Walther, ob man sich mit Musik besser oder schlechter am Arbeitsplatz konzentrieren kann.
Ich glaube, diese Frage ist schon jedem Mitarbeiter mindestens einmal im Leben über den Weg gelaufen, zumindest den Büromenschen unter uns. Und vor dem Berufsleben hat sich bestimmt schon jeder einmal mit Schulfreunden oder Kommilitonen ausgetauscht, wer mit Musik lernen kann oder wer dafür absolute Ruhe braucht.
Positive Effekte
Ein oft gehörtes Argument bei Kollegen: Lieber höre ich meine Wunschmusik, als das ich mich von lauten Nebengeräuschen ablenken lassen muss. Vor allem in Büros mit mehreren Mitarbeitern kann Musik eine natürliche Barriere zum Sitznachbarn bilden. Musik soll zudem ein wohliges Arbeitsklima vermitteln und somit die Leistung steigern. Es gibt sogar Spezialfirmen, die für Mitarbeiter musikliebender Unternehmen, sogenannte „funktionelle Musik“ zusammenstellen – eine Mischung aus leichter Musik, jedoch ohne Gesang, hervorstechende Instrumente oder zu hohe bzw. zu tiefe Töne. Funktionelle Musik schafft eher eine Geräuschkulisse, die unbewusst wahrgenommen wird.
Hier ein schönes Beispiel des Unternehmens Muzak, das sich auf Musik für viele Bereiche des Alltags (Geschäfte, Restaurants, Hotels, aber auch Büros) spezialisiert hat.
Negative Beeinflussung
Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass Musik die Konzentration beeinflussen kann. Das ist einerseits abhängig von der Tätigkeit, andererseits von der Lautstärke und der Art der Musik. Bei geistiger Arbeit mit hohen Anforderungen an das Gehirn wird die Wahrnehmung durch die arbeitsbedingten Anstrengungen stark aktiviert. Man fühlt sich also aufmerksam, wach und frisch. Zusätzliche akustische Reize – in Form von Musik – lassen unsere Wahrnehmung von der Arbeit weg zum akustischen Reiz wandern. Konzentration und Leistungsfähigkeit werden beeinträchtigt.
Fazit & Umfrage
Mit zunehmenden Anforderungen an unser Gehirn wird Musik als störend empfunden, bei Routinearbeiten wirkt sie umgekehrt als Stimulans. Eine kurze Umfrage bei uns im Team führte zum 3:1 Sieg der Ruheliebenden. Nur Oliver liebt die Hintergrundgeräusche des dudelnden Radios – er sagt, er bekomme so eine positive Stimmung und findet die Musik gepaart mit Nachrichten sehr bereichernd. Alexander, Jochen und ich hingegen brauchen die Ruhe zum Eindenken, Konzipieren, Analysieren.
Wie ist das denn bei Ihnen? Sind Sie pro oder contra musikalischer Unterhaltung am Arbeitsplatz bzw. wenn Sie dafür sind, was hören Sie denn für Musik?
Wer mehr erfahren will: Ein sehr interessanter Artikel zum Thema wurde auch in der ZEIT veröffentlicht.
Ich finde dezente Musik bei der Arbeit stimulierend und motivierend. Insbesondere bei Routineaufgaben. Bei Aufgaben, bei denen ich mich stärker konzentrieren muss, kann es aber auch mal vorkommen, dass ich die Musik abschalte. Am Liebsten ist mir dabei leichte, entspannte Musik (chillout, lounge), kein Heavy Metal oder ähnliches :-)
Ich nutze bisweilen auch das webradio, z.B.:
http://entschleuniger.radio.de/
http://deluxelounge.radio.de/
http://sr1lounge.radio.de/
Ganz klar: STIMULIERT! Ohne Musik möchte ich mir meinen Arbeitstag gar nicht erst vorstellen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass es stark vom jeweiligen Beruf abhängt. Meinen Zahnarzt möchte ich mir ungern mit lauter Heavy Metal Musik in meinem Mund vorstellen! Aber wenn ich als Designer die ganze Zeit mit Photoshop unterwegs bin, könnte ich ohne gepflegte Begleitmusik nicht aus- (klar)kommen. Gerade wenn es an konzeptionelle Dinge geht, “verstecke” ich mich quasi hinter meinen Ohr-Kopfhörer und erziele damit eigentlich auch immer gute Ergebnisse. Aber wie schon gesagt, stark abhängig vom jeweiligen Berufsfeld – denke ich.
Die Wahl ob Boxen oder Ohr-Kopfhörer darf natürlich auch nicht in Vergessenheit geraten. So kann ich mir sehr gut vorstellen, dass meine Mitarbeiter mich mittlerweile getötet hätten, wenn ich meine Punk- und Metalmusik die ganze Zeit über PC-Boxen gehört hätte, aber dafür gibt es ja auch eben die guten alten Ohr-Kopfhörer…
PS
Hübscher Blog, den ihr da habt – weiter so :)